13.05.2022

Zeitarbeit wieder auf dem Stand von 2019

Fristlose Kündigung und Annahmeverzug

©Jörg Lantelme/fotolia.com

Der Markt für Zeitarbeit in Deutschland wächst 2021 trotz anhaltender Pandemie und Lieferkettenprobleme deutlich. Führende Zeitarbeitsunternehmen legten im Jahr 2021 um 21 % zu und haben damit wieder das Umsatzniveau des Jahres 2019 erreicht oder übertroffen.

Alle 25 führenden Dienstleister steigerten 2021 die Umsätze gegenüber dem Vorjahr. Das erste Mal seit der Finanz- und Wirtschaftskrise verzeichnen damit alle 25 führenden Unternehmen ein Wachstum. Zuletzt gelang dies im Geschäftsjahr 2011. Die Umsätze stiegen 2021 durchschnittlich um 20,9 % gegenüber 2020. Im Vorjahr war die Entwicklung im Durchschnitt um 16,4 % rückläufig.

Zeitarbeit als Indikator für Wachstum

Rund die Hälfte der Listenunternehmen haben wieder das Umsatzniveau des Jahres 2019 – und damit vor der Corona-bedingten Krise – erreicht oder übertroffen. Die kumulierten Umsätze der Top 25 liegen im Jahr 2021 mit rund 9.326 Millionen Euro nur noch rund 2 Prozentpunkte unterhalb des Vorkrisenniveaus von 2019 (9.554 Mio. €). Das sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Liste 2022 „Führende Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland“.

Lünendonk-Partner Thomas Ball ordnet die Ergebnisse ein: „Die starke Entwicklung der Unternehmen ist ein Indikator für den großen Personalbedarf der deutschen Wirtschaft, den sie aus eigener Kraft nicht kurzfristig decken kann oder möchte. Die 82 von Lünendonk analysierten Unternehmen verzeichnen einen Auftragszuwachs von 1,8 Milliarden Euro. Davon entfallen allein 1,5 Milliarden Euro auf die Top 25.“

Die Spitzenreiter im Detail

Die Zusammensetzung der führenden 25 Unternehmen bleibt konstant, jedoch herrscht bei der Platzierung eine hohe Dynamik. Randstad verzeichnet mit einem Umsatzplus von 21,3 % das absolut größte Wachstum der 25 Listenunternehmen. Mit einem Umsatz von 1.895,0 Millionen Euro (+333,0 Mio. Euro) baut das Unternehmen mit Deutschlandsitz in Eschborn den Abstand zur zweitplatzierten Adecco (+9,8 %, 2021: 1.217,0 Mio. €) aus. Auf Rang drei folgt unverändert zum Vorjahr Persona Service aus Lüdenscheid (739,5 Mio. €) mit einem Wachstum von 32,7 %. Manpower hält mit einem Umsatz von 544,9 Millionen Euro Rang vier (+1,5 %). Die Top 5 komplettiert erstmals House of HR Germany, die unter anderem aufgrund einer Übernahme auf 483,8 Millionen Euro wächst (+21,8 %). Im Vorjahr erreichte die Muttergesellschaft von Timepartner und Zaquensis Rang sechs im Ranking.

Akzeptanz von Personalvermittlung steigt

Getrieben vom Personal- und Fachkräftemangel fragen Kunden vermehrt Personalvermittlung nach. 3 % der Umsätze aller teilnehmenden Zeitarbeitsunternehmen entfallen inzwischen auf die Direktvermittlung. Lünendonk-Beraterin Lena Krumm kommentiert: „Die Komplexität der Rekrutierung und der damit verbundene Zeitaufwand sind zuletzt immer weiter gestiegen. Viele Unternehmen können dies nicht mehr mit internen Ressourcen bewältigen und vertrauen auf die Kompetenz der Personaldienstleister.“ Entscheidend für die Beauftragung sind häufig ein großes Vertrauen und die Wertschätzung der Bestandspartner: Rund 60 % der Vermittlungsaufträge sind Zusatzaufträge im Rahmen bestehender Kundenbeziehungen aus dem Zeitarbeitsgeschäft.

Das Ranking der 25 führenden Anbieter im Markt steht ab sofort kostenfrei unter www.luenendonk.de zum Download bereit.


Lünendonk vom 11.05.2022 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung

©travnikovstudio/fotolia.com

06.05.2024

Workation-Angebot ist Pflicht für Arbeitgeber

Workation entwickelt sich vom Hype zu einem etablierten Angebot, gerade bei den Jüngeren: 80 % der 18- bis 29-Jährigen sind Workation-affin.

weiterlesen
Workation-Angebot ist Pflicht für Arbeitgeber

Meldung

©liudmilachernetska/123rf.com

03.05.2024

Warum weniger Arbeit den Wohlstand bedroht

Viele Menschen wollen beruflich kürzertreten. Diese Entwicklung gefährdet jedoch den Wohlstand. Deutschland kann es sich laut IW Köln nicht leisten, Arbeitszeiten zu verkürzen.

weiterlesen
Warum weniger Arbeit den Wohlstand bedroht

Meldung

©GinaSanders/fotolia.com

29.04.2024

Eine Arbeitsstunde kostet im Schnitt 41,30 Euro

Die Arbeitskosten je geleisteter Stunde fallen in der Europäischen Union sehr unterschiedlich aus. In Deutschland lag die Arbeitsstunde im Jahr 2023 bei 41,30 Euro.

weiterlesen
Eine Arbeitsstunde kostet im Schnitt 41,30 Euro

Meldung

nito500/123rf.com

26.04.2024

Verbot von in Zwangsarbeit hergestellten Produkten auf dem EU-Binnenmarkt

Künftig müssen Hersteller von Waren, die in Zwangsarbeit hergestellt wurden, ihre Produkte vom EU-Binnenmarkt nehmen und sie spenden, recyceln oder zerstören.

weiterlesen
Verbot von in Zwangsarbeit hergestellten Produkten auf dem EU-Binnenmarkt

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:


Haben wir Ihr Interesse für die ZAU geweckt?

Testen Sie kostenlos zwei Ausgaben inkl. Datenbankzugang!