04.09.2024

Azubi-Suche: Weniger Facebook, mehr YouTube

Auch in diesem Jahr bleiben sehr viele Ausbildungsplätze unbesetzt – auch weil sich Unternehmen und Jugendliche bei der Suche verpassen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung untersucht, was die Gründe sind und wo Unternehmen nachbessern können.

Fristlose Kündigung und Annahmeverzug

©Cybrain/fotolia.com

Im September fangen hunderttausende Jugendliche mit ihrer Ausbildung an. Allerdings gehen viele Betriebe leer aus, wie schon in den Jahren zuvor: 2023 blieben 73.000 gemeldete Ausbildungsplätze unbesetzt. Gleichzeitig gab es 63.000 Jugendliche, die keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden haben. Wo liegen die Ursachen? Das IW hat gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung untersucht, warum Unternehmen und Bewerber nicht zusammenfinden. Ein großes Problem: Betriebe werben oft nicht dort mit ihrer Ausbildung, wo Jugendliche suchen.

Unternehmen und Bewerber verpassen sich

Dass sich Bewerber und Betriebe gegenseitig nicht finden, kann verschiedene Ursachen haben. Ausbildungsort und Wohnort liegen zu weit auseinander, Berufswunsch und Ausbildungsplatz passen nicht zusammen oder die Jugendlichen sind nicht ausreichend qualifiziert. Außerdem kann es sein, dass die Informationen über Ausbildungsplatzangebote nicht bei den Jugendlichen ankommen, etwa weil die Unternehmen an falscher Stelle werben.

YouTube, WhatsApp, TikTok und Snapchat

Die Studienautoren haben Unternehmen gefragt, wo sie für ihre Stellen werben, und junge Menschen, wo sie nach Stellen suchen. Das Ergebnis: Neben Online-Stellenanzeigen sind Social-Media-Plattformen bei der Suche beliebt. Doch während über 70 % der Unternehmen auf Facebook nach Azubis suchen, sind dort nur 25 % der befragten Jugendlichen für die Ausbildungsplatzsuche unterwegs. Besser wäre es für die Betriebe, wenn sie auf YouTube werben würden: Beinahe jeder zweite Jugendliche nutzt die Videoplattform für die Suche, gleichzeitig wirbt dort nicht einmal jedes fünfte Unternehmen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei WhatsApp, TikTok und Snapchat: Jugendliche nutzen diese Plattformen für ihre Stellensuche, aber Unternehmen sind dort kaum vertreten.

Kommunikation an junge Menschen anpassen

„Unternehmen und Jugendliche verpassen sich auf Social-Media-Plattformen zu häufig“, sagt Studienautor Dirk Werner. „Dabei liegt gerade im digitalen Raum großes Potenzial, für beide Seiten.“ Aber auch analoge Angebote, etwa Praktika und Betriebsbesichtigungen, seien wichtig, um konkrete Einblicke in Ausbildung und Beruf zu bieten und ein persönliches Kennenlernen zu ermöglichen.


IW Köln vom 29.08.2024 / RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Arbeitsrecht, Meldung

©pattilabelle/fotolia.com

05.11.2025

So ungleich wird das Weihnachtsgeld verteilt

Die Auszahlung und Höhe des Weihnachtsgeldes variieren stark je nach Branche, Region, Beschäftigungsform und Unternehmenspraxis.

weiterlesen
So ungleich wird das Weihnachtsgeld verteilt

Meldung

©Stockfotos-MG/fotolia.com

03.11.2025

Mindestlohn steigt 2026 auf 13,90 Euro

Die Bundesregierung hat beschlossen, den Mindestlohn bis 2027 in zwei Stufen um insgesamt knapp 14% zu erhöhen: auf 13,90 € ab 2026 und 14,60 € ab 2027.

weiterlesen
Mindestlohn steigt 2026 auf 13,90 Euro

Meldung

©Stockfotos-MG/fotolia.com

31.10.2025

Probezeitkündigung im befristeten Arbeitsverhältnis

Das BAG hat klargestellt, dass es keinen festen prozentualen Maßstab für die Angemessenheit von Probezeiten in befristeten Arbeitsverträgen gibt.

weiterlesen
Probezeitkündigung im befristeten Arbeitsverhältnis

Meldung

©Bartolomiej Pietrzyk/123rf.com

29.10.2025

BAG: Commerzbank musste Betriebsrente nicht voll anpassen

Die wirtschaftliche Stabilität des Arbeitgebers bleibt ein entscheidender Faktor bei der Erhöhung der Betriebsrente, stellte das BAG jetzt klar.

weiterlesen
BAG: Commerzbank musste Betriebsrente nicht voll anpassen

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:


Haben wir Ihr Interesse für die ZAU geweckt?

Testen Sie kostenlos zwei Ausgaben inkl. Datenbankzugang!