24.10.2024

Betriebsratswahl im Homeoffice

Das Bundesarbeitsgericht entschied über die Anfechtung einer Betriebsratswahl im Zusammenhang mit Homeoffice und Kurzarbeit. Es wurde dabei insbesondere die Frage erörtert, ob der Wahlvorstand rechtmäßig Briefwahlunterlagen ohne Antrag an die betroffenen Mitarbeiter versenden durfte.

Fristlose Kündigung und Annahmeverzug

©Coloures-Pic/fotolia.com

Im Werk eines Automobilherstellers wurde im März 2022 eine Betriebsratswahl durchgeführt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie galt für viele Mitarbeiter im Verwaltungsbereich eine betriebliche Anordnung zur mobilen Arbeit (Homeoffice). Zudem führte Kurzarbeit zu Produktionsausfällen, was viele Beschäftigte betraf. Der Wahlvorstand verschickte daraufhin unaufgefordert Briefwahlunterlagen an etwa 59.000 Mitarbeiter, die sich im Homeoffice oder in Kurzarbeit befanden.

Einspruch gegen die Wahl

Mehrere Arbeitnehmer legten daraufhin Einspruch gegen die Wahl ein und argumentierten, dass die automatische Versendung der Briefwahlunterlagen ohne Antrag gegen die Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes und der Wahlordnung verstoße.

Die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts

Das Arbeitsgericht erklärte die Wahl zunächst für unwirksam. In der zweiten Instanz wurde diese Entscheidung jedoch aufgehoben. Schließlich entschied das Bundesarbeitsgericht mit Beschluss vom 23.10.2024 (7 ABR 34/23), dass die Versendung der Briefwahlunterlagen grundsätzlich zulässig war, sofern die betroffenen Arbeitnehmer tatsächlich abwesend waren. Der Fall wurde zur weiteren Prüfung an das Landesarbeitsgericht zurückverwiesen, um festzustellen, ob alle Mitarbeiter, die Wahlunterlagen erhalten hatten, tatsächlich im Homeoffice oder aufgrund der Kurzarbeit abwesend waren​.


BAG vom 23.10.2024 / RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Arbeitsrecht, Meldung

©Stockfotos-MG/fotolia.com

03.11.2025

Mindestlohn steigt 2026 auf 13,90 Euro

Die Bundesregierung hat beschlossen, den Mindestlohn bis 2027 in zwei Stufen um insgesamt knapp 14% zu erhöhen: auf 13,90 € ab 2026 und 14,60 € ab 2027.

weiterlesen
Mindestlohn steigt 2026 auf 13,90 Euro

Meldung

©Stockfotos-MG/fotolia.com

31.10.2025

Probezeitkündigung im befristeten Arbeitsverhältnis

Das BAG hat klargestellt, dass es keinen festen prozentualen Maßstab für die Angemessenheit von Probezeiten in befristeten Arbeitsverträgen gibt.

weiterlesen
Probezeitkündigung im befristeten Arbeitsverhältnis

Meldung

©Bartolomiej Pietrzyk/123rf.com

29.10.2025

BAG: Commerzbank musste Betriebsrente nicht voll anpassen

Die wirtschaftliche Stabilität des Arbeitgebers bleibt ein entscheidender Faktor bei der Erhöhung der Betriebsrente, stellte das BAG jetzt klar.

weiterlesen
BAG: Commerzbank musste Betriebsrente nicht voll anpassen

Meldung

©Coloures-Pic/fotolia.com

29.10.2025

Neuer Schwung für Mitbestimmung in Europa

Die EU hat die Richtlinie über Europäische Betriebsräte überarbeitet, um deren Beteiligung bei länderübergreifenden Entscheidungen zu stärken.

weiterlesen
Neuer Schwung für Mitbestimmung in Europa

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:


Haben wir Ihr Interesse für die ZAU geweckt?

Testen Sie kostenlos zwei Ausgaben inkl. Datenbankzugang!