• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Fachkräfte-Nachfrage ungebremst – Starke Zuwächse bei Finanzfachkräften, IT-Experten und Juristen

08.05.2024

Fachkräfte-Nachfrage ungebremst – Starke Zuwächse bei Finanzfachkräften, IT-Experten und Juristen

Trotz wirtschaftlicher Talfahrt siedelt sich die Fachkräfte-Nachfrage im ersten Quartal 2024 in der Nähe des Berggipfels an. So könnte man den aktuellen, branchenübergreifenden Boom der Nachfrage bildlich beschreiben.

Fristlose Kündigung und Annahmeverzug

©Stockfotos-MG/fotolia.com

Nachdem die Zahl der Stellenausschreibungen bereits im letzten Quartal 2023 einen leichten Anstieg (+ 8 PP) erfahren hatte, zeigt sich zu Beginn des Jahres nun ein klarer Aufwärtstrend. Mit einem Zuwachs von 43 Prozentpunkten verzeichnet der Hays-Fachkräfte-Index im ersten Quartal deutlich mehr Stellengesuche als in Q4 2023. Während diese Entwicklung in wirtschaftlichen Aufschwung-Phasen erwartbar ist, ist sie in rezessiven Zeiten eher ein Zeichen dafür, dass sich der Arbeitsmarkt immer stärker von konjunkturellen Zyklen abkoppelt. Erstaunlich auch: Der Wert von 160 Prozent liegt branchenübergreifend um acht Prozentpunkte über dem Vorjahresquartal.

Deutliche Erholung für Personaler: Nachfrageschub für HR Business Partner

Nachdem die Nachfrage nach HR-Fachkräften in den letzten drei Quartalen kontinuierlich gesunken ist, führt die Berufsgruppe den Index mit einem überdurchschnittlichen Nachfrageplus von 58 PP in Bezug auf die Steigerungsraten nun wieder deutlich an. Insbesondere die Berufsgruppe der HR-Business-Partner (+ 128 PP) sowie HR- (+ 80 PP) und Employer-Branding-Manager (+ 62 PP, bei einer vergleichsweise geringen Anzahl an absoluten Stellengesuchen) erfahren in Q1 einen deutlichen Anstieg in der Nachfrage. „Das Ergebnis zeigt, dass viele Unternehmen ihre Geschäftsmodelle komplett neu ausrichten müssen und dafür Knowhow im Bereich strategisches Personalmanagement benötigen“, so Florian Wagner, Bereichsleiter HR Interim & Projects bei Hays.

Spitzenreiter IT legt Fokus auf IT-Security

Lag die Zahl der ausgeschriebenen Positionen für den Bereich IT in den vergangenen zwei Quartalen unter bzw. nur leicht über der Grenze von 100.000, verzeichnet der Fachkräfte-Index im ersten Jahresviertel nun ein Plus von 37 Prozentpunkten und steigt damit wieder deutlich über diese Marke auf rund 116.000 Stellenausschreibungen (auf 173 Prozent). Mit Blick auf bevorstehende EU-Regulatorien wundert es nicht, dass die Nachfrage vor allem nach IT-Security-Experten stark ansteigt. Mit einem Anstieg von 115 Prozentpunkten auf ein neues Hoch von 644 Prozent führt diese Berufsgruppe den IT-Index deutlich an, gefolgt von weiterhin zunehmenden Stellengesuchen für Datenbankentwickler (+ 65 PP). Insgesamt verzeichnet die Berufsgruppe der IT-Entwickler ein Plus von 37 Prozentpunkten, womit sie trotz starkem Anstieg noch acht Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahresquartals liegt.

Finanzfachkräfte und Ingenieure wieder stärker nachgefragt

Die Finanz-Experten setzen ihren bereits im Vorquartal begonnenen Vormarsch fort und verzeichnen in diesem Quartal einen deutlicheren Anstieg von 38 Prozentpunkten. Damit befindet sich die Anzahl an ausgeschriebenen Stellen mit 173 Prozent auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Erhebung. Stellenspezifisch stechen insbesondere spezialisierte Berufsgruppen wie die Tax- und Compliance-Manager (+ 109 PP bzw. + 82 PP) sowie die Wirtschaftsprüfer (+ 59 PP) heraus. Die vom Suchvolumen her stark vertretenen Berufsgruppen der Controller (+ 34 PP) und Buchhalter (+ 30 PP) liegen hingegen leicht unter dem Branchendurchschnitt. Allein die Finanzbuchhalter liegen mit einem Plus von 56 Prozentpunkten darüber.

Auch Ingenieurinnen und Ingenieure werden im ersten Quartal verstärkt gesucht. Die Nachfrage ist hier um weitere 30 Prozentpunkte gestiegen und erreicht damit ebenfalls einen Höchstwert von 126 Prozent seit Beginn der Erhebung. Berufsübergreifend ist dies jedoch der geringste Anstieg der Nachfrage. Während die zahlenmäßig stark vertretenen Bau- und Elektroingenieure einen deutlichen Anstieg in der Nachfrage verzeichnen (+ 42 PP bzw. + 40 PP), werden sie lediglich von den Automatisierungsingenieuren mit einem Plus von 51 Prozentpunkten noch übertroffen.

Boom bei der Suche nach Juristinnen und Juristen

Berufsgruppenübergreifend verzeichnet der Index für die Nachfrage nach Juristinnen und Juristen nach einem zuletzt eher leichten Zuwachs nun zu Beginn des Jahres mit einem Plus von 65 Prozentpunkten das stärkste Wachstum. Damit erreicht die Branche einen neuen Höchstwert von 245 Prozent. Vor allem Berufsgruppen wie Senior-Juristen mit + 205 Prozentpunkten und Juristen für Datenschutz mit + 137 Prozentpunkten verzeichnen einen enormen Anstieg. Aber auch Juristen (+ 49 PP) und juristische Assistenten (+ 74 PP) sind wesentlich stärker gesucht als zuletzt. Die zahlenmäßig drittgrößte Berufsgruppe der Contract-Manager beschreibt ebenfalls einen überdurchschnittlichen Zuwachs an Stellengesuchen (+ 129 PP). „Da Datenschutz mittlerweile zum Dauerthema für Unternehmen geworden ist, gibt es immer wieder Nachhol-Effekte in der Nachfrage, so auch im aktuellen Quartal“, erläutert Bina Brünjes, Bereichsleiterin Legal bei Hays.

Trend setzt sich fort: Digital-Marketing-Spezialisten weiterhin im Aufschwung

Nachdem der Index bereits im letzten Quartal positive Signale für die zweitgrößte Berufsgruppe vermeldet hat, steigt die Nachfrage nach Vertriebs- und Marketing-Spezialisten in diesem Quartal noch stärker an (+ 54 PP). Damit klettert das Nachfrageniveau auf den höchsten Wert (auf 133 Prozent) seit anderthalb Jahren, liegt jedoch weiterhin unter dem Durchschnitt der Gesamtnachfrage. Die Nachfrage nach den verschiedenen Sales- & Marketing-Positionen unterscheidet sich weiterhin deutlich. Spitzenreiter im Nachfrageanstieg bleiben die Social-Media-Manager mit einem Plus von 243 Prozentpunkten (bei einer vergleichsweise geringen Anzahl an absoluten Stellengesuchen). Auch Content- und SEO-Manager werden weiterhin verstärkt gesucht (+ 175 bzw. + 76 PP). Nachdem die Nachfrage nach Marketing- sowie Vertriebs-/Sales-Managern im letzten Quartal leicht rückläufig gewesen ist, verzeichnen beide Berufsgruppen dieses Quartal einen deutlichen Anstieg (+ 47 PP bzw. + 55 PP). Im Bereich Life Science ist die Nachfrage ebenfalls überdurchschnittlich um 55 Prozentpunkte auf 193 Prozent gestiegen. Den signifikantesten Anstieg erfuhren in diesem Quartal die Data Scientists (+ 283 PP, bei einer vergleichsweise geringen Anzahl an absoluten Stellengesuchen).


Hays vom 02.05.2024 / RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Arbeitsrecht, Meldung

©pattilabelle/fotolia.com

20.11.2024

52 % aller Beschäftigten bekommen Weihnachtsgeld

Männer erhalten mit 54 % immer noch etwas häufiger Weihnachtsgeld als Frauen, von denen 48 % diese Sonderzahlung bekommen.

weiterlesen
52 % aller Beschäftigten bekommen Weihnachtsgeld

Meldung

©hakinmhan/123rf.com

18.11.2024

BAG zur Inflationsausgleichsprämie in Altersteilzeit

Das Bundesarbeitsgericht hat sich mit dem Ausschluss von Arbeitnehmern in Altersteilzeit vom Bezug einer Inflationsausgleichsprämie befasst.

weiterlesen
BAG zur Inflationsausgleichsprämie in Altersteilzeit

Meldung

©Jörg Lantelme/fotolia.com

15.11.2024

Konzernprivileg gekippt: Dauerverleih bleibt Arbeitsverhältnis

Das Bundesarbeitsgericht entschied, dass das Konzernprivileg entfällt, wenn ein Arbeitnehmer dauerhaft an ein anderes Konzernunternehmen überlassen wird.

weiterlesen
Konzernprivileg gekippt: Dauerverleih bleibt Arbeitsverhältnis

Meldung

©pattilabelle/fotolia.com

12.11.2024

Tarifbeschäftigte erhalten knapp 3.000 Euro Weihnachtsgeld

Je nach Branche erhalten 85,8 % der Tarifbeschäftigten in Deutschland im Jahr 2024 ein Weihnachtsgeld, das durchschnittlich bei 2.987 Euro liegt.

weiterlesen
Tarifbeschäftigte erhalten knapp 3.000 Euro Weihnachtsgeld

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:


Haben wir Ihr Interesse für die ZAU geweckt?

Testen Sie kostenlos zwei Ausgaben inkl. Datenbankzugang!