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16.05.2025

IAB-Studie: Demografischer Wandel und Arbeitskräftemangel

Fristlose Kündigung und Annahmeverzug

©MK-Photo/fotolia.com

Deutschland altert. Von den knapp 35 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland sind über 8 Millionen mindestens 55 Jahre alt. Sie gehen voraussichtlich in den nächsten zehn bis zwölf Jahren in Rente. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik war dieser Anteil an Altersabgängen so hoch. Bereits heute zeichnet sich ab, dass der Arbeitskräftebedarf künftig kaum noch durch nachrückende Generationen gedeckt werden kann. Besonders betroffen sind ländliche Regionen und der Osten des Landes, wo geburtenschwache Jahrgänge dominieren und junge Menschen abgewandert sind.

Rolle ausländischer Beschäftigter

Zwischen 2015 und 2024 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 13,4 %. Besonders stark war das Wachstum bei einfachen Helfertätigkeiten (+23,1 %) sowie hochqualifizierten Expertentätigkeiten (+31,9 %). Dagegen stagnierten die mittleren Qualifikationsstufen – klassische Fachkraftberufe – nahezu. Ohne Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit wäre dieses Beschäftigungswachstum nicht möglich gewesen. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung lag 2024 bei 16,1 %. Auf Helfer- und Fachkraftniveau ging das gesamte Plus zwischen 2015 und 2024 auf sie zurück – deutsche Beschäftigtenzahlen in diesen Bereichen sanken sogar.

Regionale Unterschiede: Großstädte als stabile Zentren

Nur die kreisfreien Großstädte weisen noch eine ausgeglichene Altersstruktur auf. Dort überwiegt der Anteil junger Beschäftigter oder gleicht den der Älteren zumindest aus. In ländlichen Gebieten, insbesondere in Ostdeutschland, ist das Verhältnis oft deutlich negativ: Auf 100 ältere Beschäftigte kommen teils weniger als 40 jüngere.

IAB-Studie: Ohne Zuwanderung keine Zukunft

Die IAB-Studie belegt, dass Zuwanderung demografischen Engpässen entgegenwirkt – besonders im Westen Deutschlands. In Regionen wie Cloppenburg oder Starnberg tragen ausländische Beschäftigte überdurchschnittlich zur Arbeitsmarktstabilität bei, vor allem in Bau-, Reinigungs- und Gastgewerbeberufen. In Ostdeutschland bleibt ihr Anteil hingegen vergleichsweise niedrig, erschwert durch geringere Lohnperspektiven und eine ablehnendere Haltung gegenüber Zugewanderten.


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