• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Studie Women@Work 2023: Warum Frauen ihre Jobs wechseln

14.11.2023

Studie Women@Work 2023: Warum Frauen ihre Jobs wechseln

Fristlose Kündigung und Annahmeverzug

© Minerva Studio/fotolia.com

Mangelnde Bezahlung und unzureichende Flexibilität veranlassen viel mehr Frauen als in den Vorjahren, ihren Arbeitgeber zu wechseln.

Mit dem Abklingen der Covid-19-Pandemie hatte es im vergangenen Jahr einige Verbesserungen für Frauen in der Arbeitswelt gegeben. Der auffälligste Fortschritt ist ein weltweiter, und in Deutschland besonders ausgeprägter: der Rückgang der Überlastung. Das zeigt die Deloitte-Studie „Women @ Work„, für die 5.000 Arbeitnehmerinnen weltweit, davon 500 in Deutschland, zu ihren Erfahrungen in der Arbeitswelt befragt wurden. Dabei hatten im Vorjahr noch 46 % der Studienteilnehmerinnen weltweit berichtet, dass sie sich ausgebrannt fühlten. Dieser Wert ging auf 28 % zurück. In Deutschland fiel der Anteil sogar noch stärker von 42 auf 20 %.

Mehr Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatem

Eine Erklärung für diese positive Entwicklung ist eine Verbesserung der Work-Life-Balance. Unter den in Deutschland befragten Arbeitnehmerinnen hatten im Vorjahr 40 % berichtet, die Ausgewogenheit zwischen ihren beruflichen Anforderungen und ihrem Privatleben sei „gut“ oder „sehr gut“. Dieser Wert stieg auf 45 %. Zudem erlebten zuletzt weniger Frauen Mikroaggressionen oder ähnlich ausschließendes Verhalten am Arbeitsplatz. So fiel dieser Anteil unter Studienteilnehmerinnen in Deutschland von 59 auf 40 %. Ähnlich wie bei den Burnout-Raten ist auch dieser Rückgang hierzulande etwas stärker ausgeprägt als im weltweiten Durchschnitt.

Hybride Arbeit funktioniert besser

Rund drei Jahre nach Beginn der Covid-19-Pandemie hatte sich der Umgang mit hybrider Arbeit in einigen Unternehmen offenbar besser eingespielt. Unter den Studienteilnehmerinnen, die hybrid arbeiten, bemängelten im Vorjahr noch 46 %, sie hätten zu wenig Kontakt zu Führungskräften. Außerdem fühlten sich 57 % ausgeschlossen von Arbeitstreffen, von Entscheidungen und vom informellen Austausch. Nun sind diese Anteile um fünf beziehungsweise elf Prozentpunkte gesunken.

Allerdings zeigen sich weiterhin zwei deutliche Kritikpunkte im Zusammenhang mit hybrider Arbeit: Zum einen bemängelten immer mehr Frauen, dass Versprechen zu flexiblen Lösungen nicht eingehalten werden würden. Schon im Vorjahr hatte etwa jede siebte Studienteilnehmerin in hybriden Arbeitsmodellen in Deutschland angegeben, dass Firmen zwar Flexibilität und eine persönliche Wahlmöglichkeit des Arbeitsplatzes als offizielle Politik verkündeten, doch in der Praxis von den Mitarbeitenden mehr Präsenz im Büro erwarteten. In diesem Jahr kritisierte fast jede Zweite diesen Widerspruch zwischen angekündigter und gelebter Flexibilität.

Wie unflexible Arbeitgeber ihre Mitarbeiterinnen vergraulen

Im vergangenen Jahr wechselten ungewöhnlich viele Frauen ihre Jobs. So verließen weltweit 18 % der Studienteilnehmerinnen ihren Arbeitgeber, das sind mehr als in den Jahren 2020 und 2021 zusammen. Auch in Deutschland lag der Anteil mit 16 % fast genauso hoch wie im globalen Durchschnitt. Die beiden Hauptgründe: eine zu geringe Bezahlung (23 %) und die mangelnde Flexibilität bei den Arbeitszeiten (15 %). Im Vorjahr hatten deutsche Arbeitnehmerinnen drei zentrale Beweggründe für ihren Jobwechsel hervorgehoben: ihr Gefühl von Burnout (41 %), eine zu geringe Bezahlung (22 %) sowie zu wenig Vielfalt und die mangelnde Einbeziehung von Minderheiten im Büro (15 %).


Deloitte vom 09.11.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung

©alimyakubov/fotolia.com

01.12.2023

EuGH zum Tragen religiöser Zeichen am Arbeitsplatz

Eine Gemeinde in Belgien verbot einer Mitarbeiterin, im Dienst ein Kopftuch zu tragen. Der EuGH stellte klar, dass ein solches Verbot erlaubt ist.

weiterlesen
EuGH zum Tragen religiöser Zeichen am Arbeitsplatz

Meldung

©Gina Sanders/fotolia.com

29.11.2023

Betriebsverfassungsgesetz: Klarstellung für Betriebsräte

Durch eine präzisere Regelung im Betriebsverfassungsgesetz soll das Risiko von Verstößen gegen das Benachteiligungs- und Begünstigungsverbot reduziert werden.

weiterlesen
Betriebsverfassungsgesetz: Klarstellung für Betriebsräte

Arbeitsrecht, Meldung

©Butch/fotolia.com

28.11.2023

Beitragsbemessungsgrenzen 2024

Zu Anfang eines jeden Jahres steigen in der Regel die Beitragsbemessungsgrenzen in der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung – so auch zum 1. Januar 2024.

weiterlesen
Beitragsbemessungsgrenzen 2024

Meldung

©Coloures-Pic/fotolia.com

21.11.2023

Zur Auflösung eines Betriebsrats

Auch wenn einzelne Verstöße noch keine Auflösung des Betriebsrats rechtfertigen, kann sich dies aber aus der Gesamtschau mehrerer Verstöße ergeben.

weiterlesen
Zur Auflösung eines Betriebsrats

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:


Haben wir Ihr Interesse für die ZAU geweckt?

Testen Sie kostenlos zwei Ausgaben inkl. Datenbankzugang!